Grundlagen des Ayurveda

Ayurveda bedeutet übersetzt Lebensweisheit oder Lebenswissenschaft. Es handelt sich nicht nur um eine Heilbehandlung oder eine Ernährungsweise. In vielen asiatischen Ländern wird Ayurveda auch als Wissenschaft gelehrt. Es ist eine ganzheitliche Lebensweise, die eine Bereicherung im persönlichen Alltag sein kann. Ayurveda basiert auf fünf Elementen, die in ihrem Zusammenspiel drei verschiedene Lebensenergien, die Doshas, ausmachen.

Die fünf Elemente als Grundlage

Grundlage des Ayurveda ist die Tatsache, dass die gesamte Natur, auch der Mensch, aus verschiedenen Elementen besteht. Als Essenz allen Wirkens werden die fünf Elemente Luft, Äther, Feuer, Erde und Wasser angesehen. Jedes dieser Elemente nimmt eine essenzielle Funktion ein. Luft ist leicht und kalt. Menschen, Pflanzen und Tiere stehen über die Luft in Verbindung zur Außenwelt. Äther ist ein subtiler Anteil aller Lebewesen. Feuer ist leicht und heiß. Es wandelt bei der Verdauung die Nahrung in verfügbare Energie um. Erde ist schwer und kalt. Durch die Nahrung nehmen Individuen Erde in Form von Mineralien auf. Wasser ist Träger- und Transportsubstanz des Lebens.

Die Doshas als Lebensenergien

Als Lebensenergien steuern die Doshas die Funktionen von Körper, Geist und Bewusstsein. Jedes Dosha setzt sich aus zwei gleichen oder ähnlichen Elementen zusammen. In einem gesunden Organismus sollen die Doshas in einem harmonischen Gleichgewicht zueinanderstehen. Jeder Mensch verfügt über die drei Doshas Kapha, Pitta und Vata. Meistens sind die Doshas in unterschiedlicher Gewichtung vorhanden, sodass ein oder zwei Doshas vorherrschen.

Kapha

Kapha ist das Strukturprinzip, das sich aus Erde und Wasser zusammensetzt. Erde steht für Stabilität, Schutz und Festigkeit und wirkt zusammen mit Wasser, das sich durch lebendige Stabilität auszeichnet. Kapha bedeutet Widerstandskraft und Immunität. Auf geistiger Ebene symbolisiert es Geduld, Durchhaltevermögen, Gelassenheit und liebevolle Fürsorge.

Pitta

Als Feuer- und Stoffwechselprinzip besteht Pitta aus Feuer und Wasser. Feuer wirkt zerstörend, während Wasser als Schutz dient. Die wichtigste Funktion von Pitta ist die Verdauung. Weiterhin steht es für Sehkraft, Körperwärme und Beweglichkeit. Auf geistiger Ebene bedeutet Pitta Temperament, Enthusiasmus, Durchsetzungsvermögen und Organisationstalent.

Vata

Vata ist das Bewegungsprinzip, das aus Äther und Luft besteht. Die beiden Elemente sind leicht, kalt, trocken und beweglich. Vata ist für Atmung, Nervensystem und Bewegung verantwortlich. Auf geistiger Ebene zeigt es sich mit Leichtigkeit, Flexibilität, Sensibilität, Kreativität und Auffassungsgabe. Vata wird als Königs-Dosha bezeichnet, da es die subtilste und einflussreichste der drei Haupt-Bioenergien ist.

Das Gleichgewicht der Doshas

Eine Grundlage des Ayurveda ist die Annahme, dass jeder Mensch von Geburt an eine individuelle Konstitution, die Prakriti, mitbringt. Dabei überwiegen ein oder zwei Doshas. Das dritte Dosha ist vorhanden, doch wirkt es im Hintergrund. Nur in seltenen Fällen sind alle drei Doshas im gleichen Umfang vorhanden. Die Prakriti macht die ureigene Persönlichkeit eines Menschen mit seinen Anlagen und Talenten aus. Im Laufe des Lebens wird der Mensch mit zahlreichen Einflüssen konfrontiert. Diese Einflüsse können die körperliche und geistige Konstitution eines Menschen verändern und sich mit Krankheiten bemerkbar machen. Ziel des Ayurveda ist es, zur ureigenen Prakriti zurückzufinden und sie zu verwirklichen. Auf Dauer darf sich kein Dosha in Körper und Geist zu stark übersteigern. Jedes Dosha, das zu stark vorhanden ist, begünstigt bestimmte Krankheiten.

Ob man mit Thaimassagen, körperliche Beschwerden vorbeugen kann, erfahren Sie in unserem Lexikon Bereich.

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